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Spolert

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Ist das die Geschichte von einem, der auszog, um die (Wein-)Welt zu erobern? Durchaus möglich. Riccardo Caliari war lange Jahre als Ingenieur tätig und hat sich vor allem mit den Themen Nachhaltigkeit und Klimaveränderungen befasst. Sein Vorwissen hat er 2015 in die Weinbranche eingebracht, als er zusammen mit zwei Freunden das Weingut Le Macioche gekauft und einen edlen Brunello di Montepulciano produziert hat. Bereits 2017 haben sie den Betrieb an die bekannte Familie Cotarella (Renzo Cotarella ist CEO von Antinori) weiterverkauft, welche diverse Betriebe in der Toscana, Umbria und im Lazio führt. Der Grund lag in der Einsicht, dass die Gegend um Montalcino wegen der Klimaerwärmung in den nächsten Jahrzehnten wohl zu warm für den Anbau von Spitzenweinen wird.
 
Deshalb hat Riccardo Caliari bewusst einen existierenden Betrieb im Friaul gesucht. Die Gegend um Prepotto - in den sanften Hügeln am nordöstlichen Ende Italiens, knapp einen Kilometer von der slowenischen Grenze entfernt - ist klimatisch eines der kühlsten Gebiete der Region, weshalb die DOC Friuli Colli Orientali in früheren Jahren meist für Weissweine bekannt war. Aber bereits heute entwickeln sich die Trauben für die traditionellen Rotweine Schioppettino und Refosco besser, reifen vollständig aus, was rundere, sanftere Weine ergibt, welche mehr dem internationalen Geschmack entsprechen.
 
Die Infrastruktur des erworbenen Betriebs wurde auf technischer Seite komplett erneuert. Die Kelterung erfolgt unter Ausschöpfung sämtlicher physikalischer Möglichkeiten wie der exakten Temperatursteuerung in allen Schritten des Bearbeitungsprozesses. Dazu das Commitment zu Nachhaltigkeit (der Wein soll im Rebberg und nicht im Keller entstehen) und umweltfreundlichen Anbau (die Umstellung auf Bio-Zertifizierung ist noch im Gange). Seit dem Jahrgang 2018 werden nun Weine unter dem Label Spolert produziert. Im lokalen Akzent der Region um Udine ist der Spolert die tradizionelle Feuerstelle im Haus, welche zum Kochen verwendet wird. Wie untenstehend ersichtlich ist diese auch immer noch im Weingut vorhanden.
 
Bei den Basisweinen (Vini Millennial) mit den farbigen Etiketten handelt es um die klassischen Rebsorten der Region wie Schioppettino, Ribolla Gialla und Friulano, welche sortentypisch ausgebaut sind und die Eigenschaften der einzelnen Trauben betonen. Darüber hinaus zeichnen sich die ebenfalls reinsortigen Weine der Premium-Linie (mit den schwarz bedruckten Etiketten) durch eine extreme Selektion der Traubenbeeren und entsprechend geringer Produktionsmenge aus. Die Essenz des Seins und der beste Ausdruck der Spolert-Philosophie. Bereits mit dem zweiten produzierten Jahrgang erhielt der Hauptwein Peper 2019 (Traubensorte Schioppettino) tolle 93 Punkte von Decanter.
 
Ist das nicht ein guter erster Schritt bei der Eroberung der (Wein-)Welt? Weiter so! Und wir begleiten Riccardo gerne auf seinem Weg fast seit Anbeginn.